Er hatte seinen Posten erst seit 2012 - und soll ihn nach Informationen des SPIEGEL nun bereits wieder räumen: Audi-Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer muss damit wohl die Verantwortung für die anhaltende Innovationsschwäche der Marke übernehmen.
Ingolstadt - Audi kommt nicht zur Ruhe. Nachdem im vergangenen Jahr bereits drei Vorstände ausgewechselt wurden, muss jetzt Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer seinen Posten räumen. Nachfolger wird VW-Konzernentwickler Ulrich Hackenberg.
Die Premiummarke des VW-Konzerns steht intern seit längerem in der Kritik. Den Markenslogan "Vorsprung durch Technik" löse Audi viel zu selten ein, monieren Top-Manager. Konkurrent BMW gilt in der Branche als technisch führend dank seiner Spritspartechnik Efficient Dynamics und dem Elektroauto i3, das mit einer Karosserie aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff auf den Markt kommt. Audi dagegen hat seine geplanten Elektrovarianten des Sportwagens R8 und des Kleinwagens A1 gestoppt.
Bereits 2012 tauschte Audi-Chef Rupert Stadler drei Vorstände aus. Er ersetzte unter anderem den damaligen Entwickler Michael Dick durch Wolfgang Dürheimer, der zuvor die Marken Bentley und Bugatti führte und als Entwickler bei Porsche gearbeitet hatte. Doch Dürheimer enttäuschte. Er brachte die eigene Mannschaft durch Kritik an deren bisheriger Arbeit gegen sich auf. Zudem schlug er Einsparungen vor. So könnte Audi den Nachfolger des Spitzenmodells A8 auf Basis eines Baukastens von Porsche entwickeln - für Audi-Entwickler eine Horrorvorstellung.
Nicht Sparmaßnahmen sind bei Audi gefragt, sagen sie, sondern hohe Investitionen, damit Audi wieder an die Spitze fährt. VW-Konzernchef Martin Winterkorn will sich weiteren Stillstand bei der Ingolstädter Tochter nicht leisten. Die Marke trägt fast die Hälfte zum gesamten VW-Konzerngewinn bei. Winterkorn entsendet nun mit Hackenberg seinen besten Auto-Entwickler aus Wolfsburg nach Ingolstadt.
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